Der Blätterkatalog benötigt Javascript.
Bitte aktivieren Sie Javascript in Ihren Browser-Einstellungen.
The Blätterkatalog requires Javascript.
Please activate Javascript in your browser settings.
DIE ABIZEITUNG DER RNZ G’schafft 3 Stets mit Stil Eine bunte Mischung vieler Talente hat es in Walldorf zum Abitur geschafft Von Lasse Kunstmann Walldorf Unser Abimotto „Abinopoly – blauer als die Schlossallee“ bringt wohl besser als jede Statistik auf den Punkt wie unser Jahrgang funktionierte ein bisschen konfus nicht immer ganz regelkonform aber irgendwie kamen wir doch ins Ziel – selbst wenn wir vorher ein paar Mal über „Los“ mussten aber ohne 200 Euro zu kassieren Statt strategischer Spielzüge gab es bei uns manchmal Planlosigkeit aberauchvielKreativität Humorund eineArtvonZusammenhalt die man nicht auf Stundenplänen sondern eher auf dem Parkplatz oder beim gemeinsamen Feiern fand Als wir im September 2017 das Gymnasium betraten waren wir noch unsichere Fünftklässler – neugierig nervös und mit Ranzen die größer waren als wir selbst Rückblickend erscheint uns diese Zeit heute fast surreal Die riesige Schule die Lehrer mit hohen Erwartungen das Läuten der Pausenglocke das irgendwie immer zu spät kam – all das wurde bald zum Alltag Und obwohl der Weg bis zum Abitur manchmal endlos erschien sind die Jahre doch zugleich wie im Flug vergangen In der Unterstufe lernten wir vor allem eines uns im neuen Schul-Dschungel zurechtzufinden Neue Fächer neue Lehrer neue Pausenregeln Für viele war die Umstellung eine Herausforderung aber Spiele mit neuen Freunden pädagogische Freizeit und vor allem die schulischen Feierlichkeiten machten vieles leichter Die Nachmittage damals noch geprägt von Fußballspielen oder Turnen entwickelten sich zu den jährlichen Faschingspartys und somit zu einem zentralen Bestandteil unseres Jahrgangs – eine Art emotionale Tradition bei der sogar die Unverkleideten irgendwann Teil des Ganzen wurden Ob als Banane Cowboy oder wandelndes Meme – Fasching war für unseren Jahrgang immer wichtig Wer unsere Stufe mit Adjektiven beschreiben müsste würde wahrscheinlich bei „unmotiviert aber entschlossen“ landen Der Unterricht war für viele weniger eine Bühne zur intellektuellen Entfaltung als eine akademisch angehauchte Phase zwischen zwei Frühstückspausen Dennoch haben wir es irgendwie geschafft uns durch die Corona-Zeit den damit verbundenen Online-Unterricht und die allzu häufigen technischen Aussetzer zu manövrieren – wenn auch nicht immer hoch konzentriert aber immerhin anwesend Auch außerhalb des Unterrichts waren wir unterwegs In der Oberstufe standen gleich mehrere Studienfahrten an – für viele die eigentlichen Highlights unserer Schulzeit Unsere Reisen führten uns nach Rom London Paris und Ljubljana – vier Städte vier Geschichten unzählige Erinnerungen Während die einen in Rom mehr gelaufen sind als dereinst die Gladiatoren bestaunten andere in Paris die Mona Lisa In London regnete es ausnahmsweise nicht und Ljubljana überraschte mit kulturell prägenden Brauereien und günstigen Bars Die Sport-Exkursion des Sport-Leistungskurses nach Kempten lehrte uns Schüler die Ambivalenz zwischen Freizeitvergnügen und Leistungssport Und wer bei Geografie das Wort „Köln“ bisher nur mit Karneval verband lernte spätestens bei unserer Exkursion Auch die deutsche Architektur kann interessant sein – besonders wenn man zwischendurch den Rhein als Ort der Abkühlung verwendet Die Abiturprüfungen kamen plötzlich undschneller alswir gehofft hatten Viele von uns gingen mit gemischten Gefühlen in die Klausuren manche nervös andere übermüdet vom „lastminute“- Lernen manche auch überraschend gut vorbereitet Und irgendwie haben wir es alle geschafft – mehr oder weniger souverän aber stets mit Stil Der wahre Höhepunkt kam aber nach den schriftlichen Prüfungen Unsere Feier auf dem Parkplatz die spontane fröhlichchaotische Eskalation unseres Abistresses wird uns wohl ewig im Gedächtnis bleiben Mit einem selbst gebauten Bollerwagen der niemals vom TÜV abgenommen werden würde zogen wir los – eine Wanderung zur Neckarwiese begleitet von Musik Gelächter und dem Gefühl endlich frei zu sein Und wie es sich traditionell gehört fuhren wir nur wenige Wochen später in einem hupenden bunt geschmückten Autokorso durch die Städte – laut stolz und mit unseren Abipullis unsicher ob wir das Abitur denn überhaupt bestanden hatten Ein kleiner Triumphzug für eine große Leistung war es aber trotzdem Und stets mittendrin statt nur dabei war natürlich auch Adam – unser Stufenmaskottchen eine Puppe die auf mysteriöse Weise von Veranstaltung zu Veranstaltung wanderte mal mit Hut mal mit Sonnenbrille aber immer mit Stil Adam war irgendwie immer ein Teil von uns – egal ob auf der Abschlussfahrt bei der Mottowoche oder still im Oberstufenraum Er wurde schließlich zum Symbol unseres Jahrgangs immer da unerschütterlich und ein bisschen schräg Auch wenn wir nicht immer harmonisch oder vorbildlich waren – unser Jahrgang hatte Charakter Unsere Dynamik war nicht immer einfach aber echt Wir waren kein Elitejahrgang keine Überflieger Wir waren oft laut faul chaotisch aber wir haben es durchgezogen Und genau das schweißte uns zusammen Lehrkräfte beschrieben uns liebevoll als „bunte Mischung“ bei der viele Talente nebeneinander existierten – oft unbemerkt aber präsent Engagement zeigte sich nicht immer im Unterricht oder in Vorträgen sondern im ganz alltäglichen Überlebenskampf zwischen Matheklausur und Vertretungsstunde Wenn es wichtig wurde haben wir alles gegeben Nach schriftlichem und mündlichem Abitur mit dem Zeugnis in der Hand wussten wir Die Zukunft gehörtunsundfürheuteAbendgiltnoch mal „Abinopoly – blauer als die Schlossallee “ Da s Fe i e r n u n d d i e Ge m e i n s c h a f t b l i e b e n i n Wa l l d o r f n i e h i n t e r d e m Sc h u l s t r e s s z u r ü c k So e t w a b e i m Ab i - s t u r m o d e r d e n j ä h r l i c h e n Fa s c h i n g s p a r t y s d e s Ja h r g a n g s Fo t o s p r i v a t