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50 JAHRE SAP 29 Nr 76 Rhein-Neckar-Zeitung Freitag 1 April 2022 Als der Bielefelder Stephan Salgeram7 Februar2017den entscheidenden Elfmeter verwandelte war die Enttäuschung im Walldorfer Dietmar-Hopp-Sportpark bei den meisten der 5000 Zuschauer groß Knapper konnte der FC-Astoria Walldorf nicht scheitern Das Viertelfinale des DFB-Pokals es war zum Greifen nah Im Achtelfinale war gegen den damaligen Zweitligisten Schluss Fünf Jahre später ist Willi Kempf Präsident des FC-Astoria noch immer stolz „Das war ein Erfolg ein Image-Gewinn “ Den Einzug als Regionalligist in das DFB-Pokal-Achtelfinale bezeichnet er als „größtes Highlight“ in der mehr als 110-jährigen Vereinsgeschichte Und das Scheitern im Elfmeterschießen? „Das kann passieren Wir haben Pech gehabt “ sagt er und muss lächeln Dass es der heutige Regionalligist bis dorthin geschafft hat verdankt er vor allem Dietmar Hopp und der SAP Der SAP-Mitgründer unterstützt den Verein seit vielen Jahren Doch auch der heutige Präsident ist dabei nicht wegzudenken 2004 bat Hopp Willi Kempf den Verein als Präsident zu führen Kempf der jahrzehntelang als Funktionär in Vereinen tätig war hatte sich selbst eigentlich ein Ende seiner Tätigkeit im aktiven Vereinsleben verordnet Doch Hopps zweite Bitte die erste hatte Kempf noch abgelehnt konnte er im Jahr 2004 nicht abschlagen „Er hat mich überzeugt“ sagt der heute 80-Jährige Damals spielte die erste Mannschaft des FC-Astoria Walldorf in der Verbandsliga Nordbaden war solide Anfang der 2000er-Jahre begann Hopp den Verein zu unterstützen kurz danach folgte die SAP als offizieller Sponsor Mit Gerhard Oswald half ein weiterer SAP-Manager und heutiges SAP-Aufsichtsratsmitglied So wurde aus dem Verbandsligisten ein Dauergast in der Regionalliga Südwest Seit 2014 spielt der FC-Astoria in der vierthöchsten Spielklasse Deutschlands Der FC-Astoria und SAP sind stabile langfristige Partner sowohl im sportlichen Bereich als auch in der Ausbildung junger Spieler um sie auf den Beruf vorzubereiten Kempf spricht stolz über den Mitgliederzuwachs seit Mitte der 2000er-Jahre Von 700 auf heute mehr als 1300 Mitglieder sei der FC-Astoria gewachsen – und die reichen bis in die höchste Ebene des DAX-Konzerns „Bis in die Vorstandsebene“ sagt der langjährige Präsident stolz und ergänzt „Wenn wir ein Fest haben kommen auch diese Mitglieder gerne bei uns geht alles sehr menschlich und familiär zu Wir sind ein persönlicher Verein “ Viele Mitarbeiter würden zudem in den Freizeitmannschaften beim FC-Astoria kicken Die Wege von Menschen die mit dem FC-Astoria und dem wenige Kilometer entfernten Weltkonzern im Walldorfer Süden verbunden sind überschneiden sich dauerhaft Zwei Beispiele Roland Dickgießer Aufstiegstrainer von der Verbandsin die Oberliga und späterer sportlicher Leiter arbeitete bei der SAP wie auch sein Trainer-Nachfolger Guido Streichsbier heutiger U18-Nationaltrainer Und selbst manch aktiver Astoria-Fußballer schaffte den Sprung zum Walldorfer Weltkonzern um beispielsweise dort berufsbegleitend zu studieren „Natürlich ist das eine Herausforderung für die Spieler Ausbildung SchuleoderBerufmitdem anspruchsvollen Regionalfußball zu kombinieren aber das duale Konzept des FC-Astoria hilft unseren Spielern sich auf das Leben auch nach dem Fußball vorzubereiten “ Kempf zollt den Spielern die sich dieser Doppelbelastung Berufsausbildung und Fußball stellen höchsten Respekt Der FC-Astoria wurde laut Präsident Kempf viele Jahre aufgrund des Engagements und der Partnerschaft mit der SAP auch als „SAP-Verein“ tituliert „Aber das ist nicht mehr so Wir haben ein freundschaftliches Verhältnis zuvielenVereineninderUmgebung“ sagt der 80-Jährige „Wir haben bewiesen dass wir gute Arbeit machen“ verweist er auf die zahlreichen Kinderund Jugendmannschaften die sowohl im Leistungsbereich als auch im Breitensport vertreten sind Das Team der U19 misst sich in der A-Jugendbundesliga mit den großen Namen der Szene „Viele Vereine erkennen an dass hier gut ausgebildet wird“ betontKempf „Mansieht washier entstanden ist“ sagt er beim Blick aus dem Fenster der Geschäftsstelle Doch gutes Sponsoring alleine reicht nicht „Controllingistwichtig man braucht immer einen Blick aufs Budget Auch wir haben finanziell ein Limit und wollen ein gesunder Verein bleiben“ sagt Kempf mit ernster Stimme Alternde StarsausdenoberenSpielklassen diesich zum Karriereende nochmals die Taschen vollpacken wollen sucht man beim FC-Astoria vergebens „Wir geben uns viel Mühe jungen Spielern eine Chance zu geben“ betont Kempf „Wir wollen ein solider Ausbildungsverein sein der mit dem dualen Konzept seine Spieler auch auf die berufliche Zeit nach dem Fußball vorbereitet So fahren wir gut “ Und dann fällt ihm noch ein Highlight ein „2006 war das“ sagt er und erinnert an die Fußball-WM in Deutschland Walldorf war Gastgeber für das Team aus Costa-Rica einem der deutschen Gruppengegner „Dieses internationale Engagement verlief auch in enger Partnerschaft mit der SAP“ sagt Kempf und fügt hinzu „Wir sind sehr stolz dass wir bei unseren Spielen das Logo der SAP auf unseren Trikots tragen dürfen “ FC-AstoriaPräsidentWilliKempf Foto Helmut und Jan A Pfeifer „Freundlich bescheiden strebsam“ Frühere Rektorin erinnert sich an die ersten indischen Schüler Als der damalige Bundeskanzler Gerhard Schröder 2000 die „Green Card“ einführte und um IT-Fachkräfte aus dem Auslandwarb hattensichbereitsMitteder 90er-Jahre die ersten Spezialisten aus Indien bei der SAP an die Arbeit gemacht Ihre Kinder drückten am Walldorfer Gymnasium die Schulbank Marianne Falkner erinnert sich gut daran „Die waren alle bestens integriert unheimlich freundlich bescheiden sehr strebsam und haben nie die Ellbogen eingesetzt“ sagt die langjährige Schulleiterin Kein Wunder wehte in dem Gymnasium doch jener „Walldorfer Geist“ der sich durch Wertschätzung auszeichnet und den Menschen in den Mittelpunkt stellt Daran hat sich bis heute nichts geändert Falkner weiß noch wie sie damals durch das Städtchen schlenderte und der Duft von Curryblättern Ingwer Kardamon oder Kurkuma aus den Küchenfenstern drang Die SAP wuchs und wuchs immer mehr Inder arbeiteten beim Softwarekonzern Mit dem Erfolg stiegen die Gewerbesteuereinnahmen rasant und eröffneten Falkner – von 2009 bis 2016 Schulleiterin – ungeahnte Möglichkeiten „Ich habe alles von der Stadt bekommen was ich wollte“ sagt sie Neue Schulmöbel etwa Die alten seien noch so gut gewesen dass eine Schule in Mosbach Schränke Regale und Tische übernahm „Wir waren mit vorne bei den Gymnasien die einen Mittagstisch angeboten haben und die ersten die einen elektronischen Vertretungsplan hatten“ so Falkner Auch die jungen Inder profitieren von der hervorragenden Ausstattung spielen Hauptrollen bei Theateraufführungen und musizieren in der Streicher-AG Wobei es „die Inder“ angesichts ihrer unterschiedlichen Sprachen und Religionen gar nicht gibt Zudem sei das Gymnasium immer schon international gewesen sagtFalknerundverweistaufden hohen Anteil von Schülern mit türkischen Wurzeln Mit manchen indischen Absolventen steht Falkner noch in Kontakt „Die sind fast alle in der Region geblieben und haben sich hier etwas aufgebaut“ weiß sie Bei der SAP war sie selbst nie „das ist ja wie ein Biotop in der Stadt“ Viele Schüler hätten aber dort gejobbt Falkner hofft dass das Unternehmen in Walldorf bleibt und den Hauptsitz nicht in eine Metropole verlegt Oder wirtschaftlich einbricht „Wenn SAP Husten hat hat Walldorf Lungenentzündung“ sagt Falkner die seit 1980 am Gymnasium unterrichtete Der heutige Weltkonzern sei damals noch „eine kleine Baracke“ gewesen alb Marianne Falkner Foto Helmut Pfeifer Der FC-Astoria Walldorf nach dem 1 0-Sieg gegen den SV Darmstadt Foto Jan A Pfeifer „Stolz das SAP-Logo tragen zu dürfen“ Jubel in Walldorf 2016 schaltete der FC-Astoria im DFB-Pokal Darmstadt 98 aus und erreichte das Achtelfinale – Der größte Erfolg der Geschichte Von Tobias Törkott ANZEIGE Herzlichen Glückwunsch zum 50 Geburtstag liebe SAP Wir bedanken uns ganz herzlich für die vertrauensvolle und partnerschaftliche Zusammenarbeit und freuen uns auf die gemeinsamen Erfolge in der Zukunft