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DIE ZEITUNG ZUM HEIDELBERGER FRÜHLING MUSIKFESTIVAL 5 Großes Kino am Klavier Gabriela Montero und Lukas Sternath mit Soloabenden und mehr Lukas Sternath ist zweifelsohne derzeit einer der strahlendsten Sterne am Pianistenhimmel Mit 5 Jahren hat er mit dem Klavierspiel angefangen Seit 2022 ist der 23-Jährige Schüler von Igor Levit an der Musikhochschule Hannover Im selben Jahr gewann er beimARD-Musikwettbewerb den Ersten Preis und dazu noch eine Reihe Sonderpreise darunter die begehrte Publikumstrophäe Ein Ritterschlag Seitdem hat seine Karriere rasant an Fahrt aufgenommen Beim letzten Heidelberger Frühling Musikfestival begeisterte er in gleich mehreren Konzerten unter anderem in einem Duo-Programm mit Igor Levit Diesen Sommer steht dann noch sein Debüt bei denWiener Philharmonikern an Davor kehrt er zurück auf die „Frühlings“-Bühne Mit einem Soloabend der es in sich hat Auf dem Programm stehen Franz Schuberts letzte große schwärmerische Klaviersonate und Sergej Prokofjews monumentale siebte Sonate mit den unerbittlich harten Perkussionssalven die in den Flügel gehämmert werden Dazwischen eröffnen sich mit Franz Liszts von Petrarca inspirierten Sonetten völlig neue Klangräume Lukas Sternath hat die Klasse zwischen all diesenWelten zu vermitteln Die guten alten Meisterwerke auf möglichst exzellentem Niveau spielen? Das allein genügt den ambitioniertesten unter den um die Jahrtausendwende geborenen Musiker*innen schon lange nicht mehr Sie hören einander intensiv zu wollen die Welt befragen – und erschließen sich dabei rasch ganz neue Programmideen Wenn sich Lukas Sternath mit Mitgliedern des Festivalcampus-Ensembles des Heidelberger Frühling zusammentut ist es das mitreißende Klavierquintett des Böhmen Antonín Dvořák von dem aus die sorgfältig kuratierte Konzertroute begangen wird Am Schubert-Tag zu Beginn des Festivals schart Lukas Sternath eine Riege an wunderbaren jungen Musikerinnen und Musiker um sich und sorgt für den authentischen Schubertiaden-Esprit Freunde musizieren unter Freunden – und nehmen sich alle Zeit der Welt Schuberts berühmtes „Forellenquintett“ bildet den krönenden Abschluss So melodienreich so heiter und unbeschwert wie hier ist Schubert nur selten anzutreffen „Befreite Zeit“ heißt das Motto des Musikfestivals 2025 Und genau das kann man hier erleben Wie bezaubernde Musik die Uhr fast unmerklich stillstehen lässt Gabriela Montero die große venezolanische Pianistin ist berühmt für ihre Spontanmusiken Improvisieren sei für sie so natürlich wie Gehen oder Essen sagt sie Wenn sie ganz frei spielt ist keine Note vorher festgelegt Alles geschieht aus der Intuition heraus Sie zählt aber auch zu den politisch engagierten Pianistinnen unserer Tage 2018 wurde sie mit dem Heidelberger Frühling Musikpreis ausgezeichnet gestiftet vom Hauptpartner des Festivals Heidelberg Materials für ihre großen Leistungen als Musikvermittlerin gesellschaftliche Brückenbauerin als Meisterin der Improvisation als Musikerin für die das Musikmachen ohne funktionierenden ethischen Kompass sinnlos ist Und als Künstlerin die ihre Öffentlichkeit dafür nutzt auf gesellschaftspolitische Missstände aufmerksam zu machen Ihr Festivalprogramm „The Immigrant“ verfolgt ein politisches Anliegen und erzählt ein Stück weit von ihrer eigenen Lebensgeschichte Mehr als siebeneinhalb Millionen Venezolaner*innen sind inzwischen vor dem diktatorischen Regime Nicolas Maduros und seiner Vorgänger geflohen Sie alle sind zu Immigranten geworden Auch sie selbst die seit vielen Jahren fernab ihrer von Krisen erschütterten Heimat lebt kennt das Fremdsein nur zu gut und hat ihr Rezital diesem Gefühl gewidmet Zu hören sind die Werke von drei Russen deren Biografien ebenfalls durch ein Leben im Exil geprägt waren das groteske Lachen Sergej Prokofjews die nüchterne Tonsprache Igor Strawinskys und die Musik des missverstandenen Sergej Rachmaninow dessen Melodien nur allzu oft verramscht wurden Sie münden in der Vorführung des Charlie Chaplin-Stummfilms „The Immigrant“ zu dem Montero live improvisieren wird In der Stummfilmära war das gang und gäbe Die Musik sollte nicht nur die Geräusche des Projektors übertönen und das Geschwätz der Menschen Die Klänge sorgten für Spannung sie verstärkten die emotionale Wirkung der Bilder Charlie Chaplins wunderbarer Film von 1917 zeichnet markante Stationen eines in New York ankommenden Einwanderers nach Das passt zu Gabriela Montero deren Finger stets die Freiheit suchen Großes Kino > So 23 03 2025 18 Uhr Aula der Neuen Universität Heidelberg Schubert-Tag „Soiree Forellenquintett“ Lukas Sternath Klavier Hana Chang Violine Sào Soulez Larivière Viola Julia Hagen Violoncello Will Duerden Kontrabass Kieran Carrel Tenor James Baillieu Klavier Elisabeth Brauß Klavier > Fr 28 03 2025 17 Uhr Aula der Alten Universität Heidelberg „Böhmen liegt am Meer“ Lukas Sternath Klavier Festivalcampus-Ensemble > So 30 03 2025 19 Uhr Aula der Neuen Universität Heidelberg „Schnell und langsam“ Lukas Sternath Klavier > Mo 31 03 2025 19 30 Uhr Aula der Neuen Universität Heidelberg Charlie Chaplins „The Immigrant“ Gabriela Montero Klavier Im Anschluss findet ein Künstlergespräch im Festivalzentrum statt Lukas Sternath Gabriela Montero Fo to And er s Bro ga ar d Fo to Th om as Rab sc h