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SCHÜLER MACHEN ZEITUNG 12 Rhein-Neckar-Zeitung 8 Juli 2025 Wie der Eppelheimer Uwe Schneider dank einer perfekten Rettungskette seinen zweiten Geburtstag feiert Man lebt nur zweimal … Von Samira Gärtner Klasse 8a Dietrich-Bonhoeffer-Gymnasium Eppelheim Der heute 67-jährige Eppelheimer Uwe Schneider erlitt im Jahr 2023 unerwartet einen Herzstillstand und musste reanimiert werden Ich durfte nun ein Interview über die Geschehnisse dieses Tages mit ihm und seiner Ehefrau führen Herr Schneider an welchem Tag geschah der Herzstillstand? Uwe Schneider Das war der 3 Juli 2023 Wie lief der Tag davor ab? Ganz normal Ich ging zu meiner Chemotherapie was auch recht gut verlief allerdings musste ich noch eine Infusion angelegt bekommen Dann bin ich normal nach Hause gefahren– und das war’s dann An diesem Punkt enden also Ihre Erinnerungen? Ja Ich weiß nur noch dass ich in mein Büro gegangen bin und von da an ist alles dunkel und schwarz Ab diesem Punkt berichtet mir Schneiders Ehefrau Anneliese Schneider über die weiteren Geschehnisse Sie war an jenem Abend vor Ort was ihrem Mann das Leben rettete und erinnert sich noch genau an alles „Er klagte über innere Unruhe und wollte sich im Büro etwas ablenken Kaum dass er im Büro war hörte ich ihn mich rufen und dann hat es einen Schlag gemacht’ Als ich rüberkam lag er auf dem Boden mit einer Platzwunde am Kopf den er sich am Bett angestoßen hatte und Blut war auf demBodenverteilt Erwarnichtmehr ansprechbar Ich habe festgestellt dass ich da nicht mehr helfen kann und rief den Rettungsdienst Ich habe noch versucht dass er wieder zu sich kommt aber das ist nicht passiert Der Notruf am Telefon hat mich dann angewiesen zu prüfen ob er noch atmet und ich habe dann festgestellt dassernichtmehratmete Ich wurde von da an angeleitet wie man reanimiert und habe die Herzmassage begonnen Zunächst habe ich noch von meiner Tochter Hilfe bekommen die glücklicherweise gerade nach Hause kam Sie hörte mich um Hilfe schreien kam rein und hat dann auch die Herzmassage weitergeführt Es dauerte acht Minuten bis ein Rettungsteam eintraf Das waren zunächst die Helfer vor Ort hier in Eppelheim die auch sofort übernommenhaben Kurzdaraufkamdannder Rettungswagen die waren sehr schnell “ Dass Frau Schneider und ihre Tochter bei diesem schrecklichen Vorfall sofort Initiative ergriffen rettete ihrem Ehemann und Vater das Leben Denn bei einem Herzstillstand sinkt die Überlebenschance pro Minute in der nichts getan wird um zehn Prozent Herr Schneider wie lange dauerte Ihr Krankenhausaufenthalt und was passierte in der Zeit nach dem Vorfall? Ich war zehn Tage lang im Krankenhaus zwei Tage lag ich noch im künstlichen Koma auf der Intensivstation Einige Zeit nach meiner Entlassung war ich dann noch fast drei Wochen in Reha Was wurde in der Reha gemacht und worauf wurde geachtet? Zunächst gab es eine tägliche Überwachung des Herzens Untersuchungen und natürlich regelmäßige Bewegung wie Spaziergänge Ich durfte nicht schwimmen gehen weil ich zuvor einen ICD eingesetzt bekam Daher war ich meist zum Training mit Maschinen oder ging spazieren Sie sprachen einen ICD an Wurde Ihnen dieser in der Klinik eingesetzt? Ja da zu befürchten war dass mein Herz nochmal stehen bleibt denn das war auch im Krankenhaus nochmal passiert Ein „ICD“ [Anm d Red implantierbarer Kardioverter Defibrillator] ist ein Defibrillator der minimalinvasiv wie ein Herzschrittmacher eingesetzt werden kann und im Ernstfall Elektroschocks abgibt um das Herz wieder in Rhythmus zu bringen Was war die Ursache für den Herzstillstand? Die Ursache war darin begründet dass ich vorher einen Darmverschluss hatte operiert wurde und man einen bösartigen Tumor im Darm feststellte der entfernt wurde Danach empfahl man mir eine Chemotherapie zur Vorsicht zu machen Dabei habe ich ein Medikament bekommen das den Herzstillstand auslöste da zu diesem Zeitpunkt ein vorliegendes Long-QT-Syndrom [Anm d Red eine seltene Herzerkrankung] noch unbekannt war durch das ich bestimmte Medikamente nicht einnehmen darf Da ich das aber erst im Nachhinein erfuhr bekam ich während der Chemo ein Medikament das dann den Herzstillstand auslöste UweSchneiderhattegroßesGlück dass er dank einer perfekten Rettungskette wiederbelebt werden konnte und heute so leben kann wie vor seinem Herzstillstand Er ist sehr dankbarundmöchtenochvielZeitmit seiner Familie verbringen Erste Hilfe rettet wie in Uwe Schneiders Fall Leben Ich für meinen Teil hoffe dass jeder regelmäßig seine Kenntnisse auffrischt um im Ernstfall helfen zu können denn ich habe selbst erlebt dass es jeden Moment nötig sein könnte Uwe und Anneliese Schneider an seinem zweiten „ersten Geburtstag“ Foto privat Wie Transplantationen Leben retten können Organspenden lassen andere hoffen Von Maja Fiorentini Klasse 9b Dietrich-Bonhoeffer-Gymnasium Eppelheim Viele Menschen sind auf Organspenden angewiesen Alleine in Deutschland benötigen 8260 Menschen ein neues Organ Im Jahr 2024 klappte es für 2902 Personen Die meisten darunter waren Nieren Lebern Herzen und Lungen Aber auch Bauchspeicheldrüsen Därme und diverses Gewebe sind gut zum Spenden geeignet Organspenden werden vor oder nach dem Tod entnommen und bei Menschen eingesetzt deren Organe teils oder gar nicht mehr funktionieren Eine Person muss wenn sie möchte zu Lebzeiten einer Organtransplantation zustimmen Eine persönliche Entscheidung die jeder nur für sichselbsttreffenkann Siekanndurch einen Organspendeausweis festgehalten werden Jener ist etwa über die Krankenkasse in einer Apotheke oder online kostenlos erhältlich Es ist auch möglich zu Lebzeiten Organe oder Organteile zu spenden Nieren oder Teile der Leber Die Schwierigkeit liegt darin dass Blutgruppe und Gewebe von Spender und Empfänger zueinander passen müssen Deshalb unterscheidet sich die Wartezeit fallweise Es kann bis neun Jahre dauern bis ein passender Spender gefunden wird Ansonsten eignet sich jedoch jeder als Organspender dessen Organe in gutem Gesundheitszustand sind und keine Krankheiten wie beispielsweise unbehandelten Krebs übertragen könnten Das zeigt wie wichtig es ist dass es Menschen gibt die bereit dafür sind diese schwierige Entscheidung zu treffen