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SCHÜLER MACHEN ZEITUNG 20 Rhein-Neckar-Zeitung 8 Juli 2025 Warum eine Nistkastenkamera im Garten so wertvoll ist Natur-Fernsehen der besonderen Art „Nestflix“ Vögeln beim Brüten zuschauen Julia Neumann-Liedemit Klasse 9b Max-Born-Gymnasium Neckargemünd Ein Garten ist mehr als eine grüne Oase – es ist ein lebendiger Raum voller Naturwunder Besonders spannend kann das Beobachten heimischer Gartenvögel sein Vor allem der Blick in einen Nistkasten in dem Meisen oder andere Vögel ihre Jungen großziehen ist besonders faszinierend Deshalb findet man in immer mehr Gärten-Nistkästen mit integrierter Kamera Ein spannender Trend der viele neugierige Naturfreunde begeistert Das Warten auf das erste Schlüpfen und das Staunen über die Vogeleltern die unermüdlich Futter für ihre Jungen bringen ist ein einzigartiges Erlebnis Einer der am häufigsten vorkommenden Singvögel in Deutschland ist die 13 5 bis 15 Zentimeter große Kohlmeise Sie ist ein Höhlenbrüter und brütet vor allem in Baumhöhlen oder Felsspalten nimmt aber auch gerne Nistkästen an Laut Naturschutzbund Nabu gab es 2019 in Deutschland bis zu sieben Millionen Brutpaare Per Nistkastenkamera lässt sich das Brutgeschehen der Kohlmeise aber auch anderer heimischer Gartenvögel die Nistkästen annehmen hautnah miterleben ohne die Vögel zu stören Schon eine kleine handelsübliche Überwachungskamera mit Wlan-Verbindung kann hierfür benutzt werden Hierbei ist es von Vorteil wenn diese keinen direkten Stromanschluss benötigt sondern batteriebetrieben ist damit sie überall im Garten – unabhängig vom Hausstromnetz – filmen kann Um die Vögel mit der Montage der Kamera nicht zu stören oder zu irritieren bietet es sich an die Kamera vor der Brutsaison also etwa im Winter zu installieren Die beste Perspektive hat man wenn man die Kamera im oberen Bereich des Nistkastens befestigt So kann man später besonders spannende Aufnahmen von oben auf das Nest bekommen Wenn die Zeit des Nestbaus beginnt sollte man die Kamera auch wenn es einem sicher schwerfallen wird nicht im Dauerbetrieb benutzen um nicht zu riskieren dass ein Batteriewechsel zu einem noch spannenderen Zeitpunkt etwa während der Aufzucht der Jungvögel nötig ist Je nach Kamera kann man sich nun über Computer Tablet oder Handy Liveübertragungen anschauen und auch Videos aufnehmen Die Aufnahmen gewähren faszinierende Einblicke in das Leben der Gartenvögel Vom Nestbau mit Moos Tierhaaren und anderen weichen Materialien über das Brüten bis hin zum Fütterungsprozess den ersten Flugversuchen und der Kommunikation zwischen Elternund ihren Jungvögeln All dies kann man mit einer einfachen Nistkastenkamera wunderbar mitverfolgen Vögel über ein digitales Endgerät zu beobachten begeistert sicher auch besonders Kinder die so eine tiefere Wertschätzung für die Natur entwickeln Eine Nistkastenkamera ist also nicht nur eine technische Spielerei sondern vielmehr ein interaktives Bildungswerkzeug und eine Brücke zur Natur Sie fördert durch die Einblicke in die Wunder der Tierwelt das Wissen über heimische Vogelarten und ermöglicht ein besseres Verständnis für die Natur Denn nur wenn man die Natur versteht kann man sie auch schützen Unter Beobachtung Eine Meisenmutter umsorgt ihre Küken Foto privat Aus dem Alltag eines Imkers Von Asiatischer Hornisse bis Weiselzellen Von Ino Oetter Klasse 9c Max-Born-Gymnasium Neckargemünd Im Frühling erwacht die Natur stets von Neuem Dies bedeutet auch viel Arbeit für die Imker Bei einem solchen bin ich zu Besuch Joachim Oetter gibt mir einen Einblick in die Arbeiten und Probleme eines Imkers nach der Winterpause Beim ersten Volk das er mir zeigt habe ich trotz eines geeigneten Anzugs noch etwas Angst vor drohenden Stichen Doch schon bald gewöhne ich mich an die Nähe zu den Bienen Der Imker zeigt mir auch welche Probleme ihm die Weiselzellen bereiten Das sind Brutwaben in denen neue Königinnen ausgebrütet werden Wenn die neue Königin geschlüpft ist fliegt manchmal die alte mit der Hälfte des Volkes weg Dann entsteht der berühmte Bienenschwarm Das schwächt das Volk sehr Weniger Bienen bedeutet weniger Nektar – und somit auch weniger Honig Auch muss die neue Königin erst begattet werden damit sie Eier legen kann Erst dann ist das Volk wieder stabil Die neue Königin muss dann auch noch neu markiert werden Das macht man mit einer zum Jahr passenden Farbe – dieses Jahr in Blau Durch das Markieren kann man die Königin nicht nur schneller erkennen sondern weiß auch immer wie alt diese ist Deshalb entfernt der Imker die Weiselzellen mit einem kleinen Stockmeißel aus Metall Man muss im Frühling wöchentlich nachsehen ob diese Weiselzellen von den Bienen gebaut wurden Doch nicht nur die Weiselzellen können im Frühling zum Problem werden Auch die vor einigen Jahren eingewanderte Asiatische Hornisse ist gefährlich für die Bienen da diese ganze Stöcke ausrotten können In Asien haben die dort heimischen Bienen eine Strategie entwickelt wie sie diese Hornissenart bekämpfen können In Europa kennen die Bienen diesen Feind jedoch noch nicht lang genug um sich gegen ihn verteidigen zu können Ein Problem für die Imker ist auch dass sie die Hornisse nicht bekämpfen können Sie können nur einen Fachmann holen wenn sie ein Nest dieser Hornissenart gefunden haben Beim Besuch der RNZ wurde zum Glück keine Asiatische Hornisse gesichtet Oetter berichtet aber dass er bereits im März eine Hornissenkönigin gesehen hat Dem Imker kann es auch passieren dass ein Volk über den Winter gestorben ist Immer häufiger ist dafür die Varroamilbe verantwortlich eine Milbe die vor vielen Jahren auch aus Asien eingeschifft wurde Es kann aber auch daran liegen dass das Volk zu wenig Futter für den Winter gespeichert hat Oetter hat zuletzt eines seiner sechs Völker verloren Zur Bekämpfung der Varroamilbe muss man die Völker nach der Honigernte im August und Dezember mit organischen Säuren behandeln Danach ist eine Behandlung nicht mehr erlaubt da sonst die Gefahr besteht dass der Honig verunreinigt wird Während der Blütezeit besteht aber die Möglichkeit die Drohnenbrut auszuschneiden um die Vermehrung der Varroamilbe einzudämmen Die erste Honigernte findet im späten Frühling statt Man entnimmt bei der Honigernte die Honigwaben Diese müssen zu Hause entdeckelt und der Honig rausgeschleudert werden In diesem Frühjahr waren die Bienen aufgrund des sonnigen und warmen Wetters sehr fleißig die Ernte eine gute Im Schutzanzug begutachtet Joachim Oetter die Honigwaben Foto privat