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SCHÜLER MACHEN ZEITUNG 26 Rhein-Neckar-Zeitung 8 Juli 2025 Die Welt mit Kinderaugen sehen ein Tag in der Kindertagesstätte Kinderhaus Heidelberg Mit Fantasie und Verantwortung ins Leben Von Leon Schmidmaier Klasse 9c Max-Born-Gymnasium Neckargemünd „Schau mal hier wohnen die Elfen und Trolle“ ruft mir die vierjährige Mia fröhlich zu Es ist ein schöner warmer Frühlingstag im März Ich begleite die zwei Gruppen der Kindertagesstätte Kinderhaus Heidelberg e Veinen Tag lang Die Elterninitiative existiert schon seit über 40 Jahren Das kleine Haus in der Neckarhelle 72 in Heidelberg erinnert ein bisschen an die Villa Kunterbunt bei Pippi Langstrumpf Das Konzept der Kindertagesstätte ist außergewöhnlich und hat mein Interesse geweckt Ich möchte mehr darüber erfahren Kitaleiterin Jaqueline Hybner erklärt „Es gibt zwei altersgemischte Gruppen in unserer Einrichtung Die Kinder sind zwischen drei und sechs Jahre alt Unser Konzept ist nicht gewöhnlichundgrenzt sichdeutlichvon anderen Einrichtungen ab “ Heute steht ein Ausflug zum Stift Neuburg in Ziegelhausen an Genauer gesagt Wir erkunden den Elfenwald denn ich möchte natürlich wissen wo die Trolle wohnen Die andere Gruppe hat sich etwas abseits an einer Feuerstelle versammelt Ich frage mich Wie passt das zusammen? Der normale Kindergarten-Alltag sieht für mich anders aus Hybner lacht und erklärt „Das ist genau unser Konzept Wir möchten die Kinder solange es geht Kinder sein lassen und ihre Fantasie maximal fördern Auf der anderen Seite möchten wir ihnen frühzeitig aber auch Verantwortung übertragen “ Mia klettert von einem bemoosten Stein zum nächsten ich folge ihr und sie bleibt vor einem Baum stehen Im Wurzelwerk entdecke ich kleine Elfenund Trollfiguren „Wir kommen jede Woche und besuchen sie Manchmal sind sie umgezogen und wir müssen sie erst suchen “ Leuchtende Kinderaugen blicken mich an und der Zauber des Elfenwaldes hat mich ebenso berührt Die Adler-Gruppe an der Feuerstelle ist geschäftig zugange Jedes Kind hat einen Magnesium-Stein und ein kleines Messer in der Hand Mir wird mulmig bei diesem Anblick aber Hybner beruhigt mich „Haben Sie keine Sorge es ist noch nie etwas passiert Wir bringen den Kindern frühestmöglich bei mit den Gefahren des Lebens richtig umzugehen “ Der Spruch „Messer Gabel Schere Licht ist für kleine Kinder nichts“ gebe es hier im Haus nicht „Wir fördern eher dass die Kinder lernen damit umzugehen“ so Hybner „Wir vertrauen in sie und geben ihnen die Verantwortung jetzt schon das zahlt sich später aus “ Und tatsächlich Die Kinder sind mit großer Vorsicht und Ausdauer dabei das Magnesium auf ihre Holzstäbchen vor sich zu schaben Bei manchen glühen die kleinen Holzstäbchen schon Die Kinder sind hoch konzentriert – beeindruckend „Natürlich steht bei uns die Sicherheit ebenso im Vordergrund ein Wassereimer steht immer parat“ lacht Hybner Der Tag neigt sich zu Ende Strahlende und lachende Kindergesichter bleiben mir in Erinnerung Das Konzept des Kinderhauses Heidelberg hat mich überzeugt Hier werden heranwachsende Menschen in hohem Maße in ihrer Fantasie gefördert und trotzdemverantwortungsbewusstauf die Gefahren des Lebens vorbereitet Hier dürfen auch Kinder Feuer machen – natürlich mit großer Vorsicht Foto privat Göran Schmidt stellt das Forsthaus Michelbuch vor Ort zum Aufblühen mitten im Odenwald Von Josefine Lang und Jana Schneider Klasse 9 b Max-Born-Gymnasium Neckargemünd Mitten im Odenwald liegt ein ganz besonderer Ort das Forsthaus Michelbuch Es befindet sich etwa in der Mitte im Wald zwischen Darsberg Grein Neckarhäuserhof und Hirschhorn und etwas östlich der Stadt Schönau Seit 2015 bietet es jungen Menschen die Möglichkeit Natur Gemeinschaft und Glauben auf einzigartige Weise zu erleben Wir haben mit einem der vier Bewohner des Hauses Göran Schmidt über die Entstehung Herausforderungen und Visionen des Hauses und des dazugehörigen Baumhauscamps gesprochen „Mein Name ist Göran Schmidt ich bin 41 Jahre alt Diakon und Mitleiter des Baumhauscamps“ beginnt er das Gespräch Die Idee in einem Camp Baumhäuser zu bauen sei ihm während seines Studiums in Freiburg gekommen Ein prägendes Erlebnis mit einem Freund in der Schweiz war dafür der Auslöser Der Weg sei nicht immer einfach gewesen „Gleich am Anfang gab es schon große Herausforderungen beim Verpflegen und mit der Wasserversorgung“ erinnert sich Schmidt Auch derStandortwechseltemehrfach von Langensteinbach über Schiltach bis zum heutigen Platz im Wald bei Michelbuch „Aber wir haben für alles Lösungen gefunden “ Stand jetzt gibt es im Sommer insgesamt drei Camps Zum einen das Baumhauskids-Camp für Kinder zwischen sechs und 13 Jahren das Baumhaus-Camp ab 14 Jahren und ein Camp „20 Jahre plus“ Dabei lebe man eine Woche lang zusammen im Wald auf dem selbst gebauten Baumhaus „Das Camp steht grundsätzlich allen offen“ betont Schmidt Er erzählt zudem von seiner Arbeit am Forsthaus Sie gliedere sich grundsätzlich in drei Hauptbereiche das Baumhauscamp selbst das Forsthaus als Jugendgästehaus sowie verschiedene kirchliche Angebote MomentanplantdasTeamauchdie Gründung eines Vereins um die Jugendarbeit langfristig zu sichern Die Finanzierung erfolgt dabei komplett über Spenden Kirchensteuermittel fließen bewusst nicht mit ein Eine große Unterstützung ist die Stiftung Schönau die das Forsthaus Michelbuch kostenlos zur Verfügung stellt Laut der Website des Vereins CVJM Baumhauscamp bietet das Forsthaus Michelbuch Platz für Schulklassen Familien und verschiedenste Arten von Gruppen Es verfügt über eine Küche einen Aufenthaltsraum einen Andachtsraum sowie großzügige Außenflächen mit Schafen Hühnern und Katzen Das Forsthaus Michelbuch dient jedoch nicht nur als Veranstaltungsort Es bietet auch die Möglichkeit ein Freiwilliges Soziales Jahr zu absolvieren Die FSJler sind aktiv in die Organisation und Durchführung von Projekten eingebunden Zu ihren Aufgaben gehören unter anderem die Mitarbeit bei erlebnispädagogischen Programmen die Betreuung von Gruppen und die Unterstützung bei praktischen Tätigkeiten rund um das Forsthaus Zusammen mit Göran Schmidt und dem zweiten Bewohner des Hauses Reinhard Hauser leben sie zusammen und bauen das Forsthaus immer mehr zu einem Ort voller Möglichkeiten und Erlebnissen aus Dabei helfen auch oft die „Teamer“ der Gemeinde aus dem Steinachtal Das Forsthaus steht somit als ein lebendiges Beispiel dafür wie aus einer kleinen Idee eines Einzelnen ein Platz zum Aufblühen für Viele werden kann Erlebnispädagogikbietet sich imBaumhauscamp bei Forsthaus Michelbuch Foto privat