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50 JAHRE SAP 28 Rhein-Neckar-Zeitung Nr 76 Freitag 1 April 2022 Raghunath Ramanathan hat schon viel von der Welt gesehen Ziemlich viel Vor allem auch beruflich Der 50 Jahre alte Chief Revenue Officer der Platform Technology Group bei SAP muss es also wissen wenn er sagt „Inder und Europäer passen gut zusammen Sie ergänzen sich hervorragend “ Auch bei der SAP Seit August 2004 arbeitet er für die Walldorfer und wohnt mit seiner Familie in Weinheim Vorgezeichnet war dieser Lebensweg von Chennai der Hauptstadt des ostindischen Bundesstaates Tamil Nadu mitten hinein in die Metropolregion Rhein-Neckar sicher nicht Raghunath Ramanathans bisheriger Lebensweg ist vielmehr ein Plädoyer dafür immer aufgeschlossen neugierig begeisterungsfähig und wissbegierig zu bleiben Und flexibel auf der Basis eines inneren Kompasses und klarer Werte Im Gespräch erklärt er zudem warum Essen auf Reisen zum Problem werden kann warum Frisbee eine seiner sportlichen Leidenschaften und die SAP „die zweite Liebe“ seines Lebens ist Und er verrät „Ich habe noch nie Software entwickelt “ Chennai die Geburtsstadt von Raghunath Ramanathan kennt man hier zu Lande eher noch unter ihrem alten Namen Madras Etwa 140 Kilometer westlich davon in Vellore wächst er auf Gut 70 Prozent der Einwohner sind Hindus Der Vater ist Rechtsanwalt die Mutter religiös Sie kocht nur vegetarisch Mit 13 Jahren probiert er erstmals Fleisch „Es schmeckte wie ein Schuh wie Leder“ erinnert sich Raghunath Ramanathan Er bleibt Vegetarier was später noch gewisseHerausforderungenmitsichbringensoll Seine Herkunft lässt ihm alle Möglichkeiten für ein Studium An der Bharathiar University im etwa sechs Autostunden entfernten Coimbatore legt er seinen Bachelor of Engineering im Bereich Elektrotechnik und Telekommunikation ab Für seinen Master of Business Administration für den er schließlich als „bester Student“ seines Jahrgangs vom damaligen Finanzminister und späteren Premierminister Indiens Manmohan Singh persönlich ausgezeichnet wird sei er „nach Norden“ gezogen Das erzählt er fast beiläufig Dabei ist Ahmedabad wo er am Indian Institute of Management studiert 1200 Kilometer von seiner Heimatstadt entfernt Aber das macht ihm nichts aus Im Gegenteil Es zieht ihn noch weiter weg Seine erste Anstellung öffnet ihm die Tür zur Welt Genau das ist es was Raghunath Ramanathan will „McKinsey kannte 1994 kaum einer in Indien “ Für über sechs Jahre ist er für die Unternehmensberatung tätig In Malaysia Singapur Hongkong und Korea „Für mich war die Welt außerhalb bis dahin unsichtbar gewesen Was ich jetzt sah war völlig neu und einfach wundervoll Ich habe den Kontakt zu anderen Kulturen und den Menschen anderer Länder sofort genossen Ich suchte mir speziell die Projekte aus durch die ich die Welt sehen konnte “ Das Bank-Geschäft wird ein erstes besonderes Fachgebiet fürRaghunathRamanathan Er erlebt 1998 die asiatische Bankenkrise in Korea mit unterstützt die Sanierung insolventer Kreditinstitute „Eine spannende Zeit war das “ Nur das mit den Nahrungsmitteln ist so eine Sache Vor allem etwas später auch in Europa „Mitte der Neunziger das waren einfach noch andere Zeiten Wenn man am Flughafen ankam und suchte nach etwas Vegetarischem dann gab es vielleicht einen Salat “ Ein Jahr arbeitet er in Brüssel lebt im Hotel „Alles war toll außer das Essen “ Doch eines Abends die Überraschung Eine Speisekarte nur für ihn steht auf dem Tisch ein vegetarisches Menü „Sie hatten mich vorher gefragt was ich mir wünschen würde“ Heute sei das Angebot natürlich viel besser sagt Raghunath Ramanathan Über Brüssel führt sein Weg schließlich nach London Inzwischen hat er auch Erfahrungen im BereichdesE-Paymentgesammelt also inden Technologien die hinter dem elektronischen Bezahlen stecken Und es zieht ihn mehr in die Praxis So schließt er sich in London einem weltweit tätigen auch in Israel und Kalifornien agierenden Start-Up an In den frühen Tagen der Bluetooth-Technologie bemüht es sich um die Entwicklung technischer Standards im Bereich des E-Bankings „Viel Spaß nicht so viel Geld“ lacht Raghunath Ramanathan „Wir waren einfach drei vier Jahre zu früh dran Aber wir haben viel gelernt Wir mussten ja alles selber machen “ Dennoch zieht es ihn zurück in die Banken-Welt aber es will nicht so recht passen So kommt es zu jenem schicksalhaften Abendessen in London mit einem Freund aus der McKinsey-Zeit – und vor allem mit dessen Schwester Diese arbeitet zu diesem Zeitpunkt bei einer Firma namens SAP in Kalifornien „Ich erzählte dass ich nicht recht zufrieden bin und sie sagte Warum kommst du nicht zu SAP?’ Ich sagte ’Nie gehört ’ Mir war diese Firma noch neu Aber ich hatte nichts zu verlieren und Software war ein interessantes Gebiet “ So kommt Raghunath Ramanathan im Frühsommer 2004 erstmals für ein Bewerbungsgespräch nach Walldorf SchonimAugustfängterbeiSAP an und nichts zieht ihn seitdem weg Auch privat ist 2004 für ihn ganz besonders Er heiratet seine Frau Sandra die aus dem südhessischen Birkenau stammt also aus Weinheims Nachbarort In Londonhatersieseinerzeitkennengelernt Und der reine Zufall will es dass beide gemeinsam jetzt ausgerechnet in ihre Heimat zurückkehren und hier sesshaft werden Raghunath Ramanathan fühlt sich in der Region und an der Bergstraße wohl genießt die Jahreszeiten und die milden Sommer „Unsere Kinder wachsen hier auf wir haben hier unsere Freunde Als ich kam sprach ich kein Deutsch Und alle haben sich von Anfang an angestrengt mich zu integrieren und mir geholfen dass ich mich wohlfühle Auch bei SAP war das so Nach einem Monat in Walldorf kam ich als Letzter zu einem Meeting – Inder kommen oft zu spät Jedenfalls sprachen alle Deutsch Als ich in den Raum kam wechselten sie alle sofort ins Englische Nur für mich“ staunt er noch heute Inzwischen ist die Sprache für ihn kein Problem mehr Wenn man Raghunath Ramanathan fragt ob es etwas gibt das am Global Player SAP doch noch „typisch deutsch“ ist in seinen Augen sagt er „Dass alles durchdacht ist Unsere Produkte sind durchdacht – und solide “ Deutsche seien zudem präzise und wüssten wovon sie sprechen Darüber hinaus schätze er an der SAP die gelebten Werte die Aufgeschlossenheit und Toleranz „Jeder und jede hat alle Möglichkeiten sich und eigene Ideen einzubringen Da gibt es keine Voreingenommenheit Wer eine Idee hat darf sie ausprobieren und das ist keine Frage der Hierarchie Ich habe den Eindruck dass das etwas Besonderes ist “ Effizienz Präzision Strukturiertheit und Vertiefung in die Sache würden durch die indische Flexibilität sehr gut ergänzt „Wir sind nicht starr können gedanklich fließend wie Wasser sein und unseren Blickwinkel sehr schnell verändern und anpassen Das ist gut in unserer Branche Denn was heute richtig ist muss es schon morgen nicht mehr sein “ So profitiert das Unternehmen SAP auch von seiner indischen Community die in der Region gut vernetzt ist Es gibt die Deutsch-Indische Gesellschaft in Heidelberg mit ihrem umfangreichen Programm an dem sich viele beteiligen Und auch Feste wie etwa „Diwali“ das bedeutende hinduistische Lichterfest begeht man gemeinsam in größerem Rahmen Sportlich sind sie ebenfalls gemeinsam aktiv Jeden Sonntag treffe man sich in Heidelberg und Wiesloch zum Cricket so Raghunath Ramanathan Er selbst spielt auch Frisbee Lange fand man am Wochenende die von SAP-Mitarbeitern gegründete Gruppe auf der Heidelberger Neckarwiese „Frisbee ist schnell flexibel taktisch und mehrdimensional Und es ist fair Man braucht keinen Schiedsrichter“ sagt der 50-Jährige über seine Leidenschaft Überdies spielt seine Familie Tennis in der Sportgemeinde des Weinheimer Ortsteils Hohensachsen und genießt das Vereinsleben Das Familiäre Vertrauen und sich willkommen zu fühlen Das alles ist Raghunath Ramanathan besonders wichtig Privat und beruflich Das spürt man im Gespräch immer wieder Trotz der gelebten Weltoffenheit und Freude an neuen Erfahrungen und Herausforderungen immer wieder dorthin zurückkehren zu können wo man Kraft und Inspiration schöpft das motiviert ihn Und es ist vielleicht auch die Antwort darauf warum Raghunath Ramanathan heute sagt „Ich hätte damals nichtgedacht dass ichso langebleibe Aber ich fühle mich bei SAP zu Hause “ „Ich fühle mich bei SAP zu Hause“ Der Inder Raghunath Ramanathan ist in der Region heimisch geworden – Zum Jubiläum spricht er über seinen Werdegang und deutsche Tugenden beim Global Player Von Carsten Blaue „Inder undEuropäer passengut zusammen“ Raghunath Ramanathanarbeitetseit2004für die SAP Foto Bernhard Kreutzer Menschen aus aller Welt in Walldorf Menschen aus über 150 Nationen arbeiten beim Softwarekonzern – Das Netzwerk Cultures@SAP unterstützt sie und macht die jeweiligen Kulturen sichtbar Aus über 150 Ländern stammen die rund 107 400 Menschen die beim Softwarekonzern SAP weltweit arbeiten Sie alle bringen ihre persönlichen Geschichten und vielfältige Erfahrungen mit sind geprägt durch unterschiedliche Kulturen Diese Vielfalt begreift das Unternehmen als Wert als Quelle neuer Ideen Doch verbindet der gemeinsame Hintergrund auch So schließen sich bei SAP immer wieder Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zum Teil unterstützt durch das Unternehmen zu Netzwerken zusammen People of Color etwa zum Black Employee Network Kollegen aus Lateinamerika zu Latinos@SAP oder solche die lesbisch schwul bisexuell oder transgender sind zu Pride@SAP Zudem gibt es das Netzwerk Cultures@SAP Dort engagieren sich SAP-Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter ehrenamtlich Sie unterstützen zum einen die Kolleginnen und Kollegen die aus anderen Ländern kommen Zum anderen wollen sie den Menschen hier die Vielfalt der verschiedenen Kulturen näher bringen Neben regelmäßigen Treffen etwa zum gemeinsamen Frühstück oder zu Filmvorführungen organisieren die Mitglieder normalerweise ein Mal im Jahr ein großes Fest wo sie Speisen aus ihren Heimatländern kochen Musik und Tänze vorführen über Kultur und Traditionen informieren Hunderte Kollegen seien normalerweise zu ihren Veranstaltungen gekommen erzählen Mahin Moghaddam die aus dem Iran stammt und Ruchi Manchanda aus Indien Beide engagieren sich seit Jahren bei Cultures@SAP Mit Beginn der Corona-Pandemie aber mussten auch sie auf virtuelle Formate umsteigen So verschickten sie etwa Rezepte und Einkaufslisten und kochten gleichzeitig zu Hause vor dem Computer verbunden über eine Video-Konferenz Abgesehen davon dass man sich bei solch einer Veranstaltung natürlich nicht in den Arm nehmen und das Essen des Anderen probieren kann sehen sie auch Vorteile So sind nun SAP-Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter aus allen Teilen der Welt in der Lage teilzunehmen Dadurch wird die Gruppe noch vielfältiger In Walldorf sind es Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter aus 40 Communitys die sich bei Cultures@SAP einbringen wie Mahin Moghaddam erzählt Sie selbst habe sich schon immer sehr für die Interaktion zwischen den Menschen aus verschiedenen Ländern und Kulturen interessiert Für sie war das einer der Gründe nach ihrem Mathematik-Studium und der Promotion an der Uni Kaiserslautern bei SAP anzufangen „Ich dachte Das ist so eine große Firma da gibt es so viele Nationalitäten Da will ich hin “ So kam sie auch früh zum Netzwerk Ursprünglich sei die Idee vor 16 Jahren gewesen Poster zu machen um zu zeigen aus wie vielen Nationen die Menschen bei SAP kommen Doch das erschien den Mitgliedern der Gruppe zu wenig So organisierte Cultures@SAP im Jahr 2007 das erste Multicultural Event mit Ständen an dem es selbstgekochtes Essen und Informationen gab Zudem wurden auf einer Bühne Tänze Musik und Akrobatik aufgeführt „Es war wie eine Weltausstellung in Walldorf in der Kantine“ sagt Mahin Moghaddam Alles was die Mitglieder der Gruppe machen geschieht ehrenamtlich aus eigenem Antrieb und Interesse „Das ist sehr viel Arbeit“ sagt Mahin Moghaddam „Aber es ist unsere Leidenschaft und es gibt auch sehr viel zurück “ Auch die Inhalte bestimmen sie selbst Doch seien sie immer von Personen aus der Unternehmensführung unterstützt worden erzählt Mahin Moghaddam Seit 2014 ist Finanzvorstand Luka Mucic Sponsor des Netzwerkes und kommt sehr gerne zu der jährlichen Multicultural Veranstaltung Neben diesen stellt Cultures@SAP eine Plattform zur Verfügung Wer aus einem anderen Land hierher kommt soll sich gleich zugehörig fühlen Gibt es spezielle Fragen etwa zur Wohnungssuche oder zum Führerschein kann man sich über den Verteiler des Netzwerks Hilfe in der jeweiligen Community suchen Ruchi Manchanda etwa die nach dem Abitur aus Indien kam um in Mannheim Wirtschaftsinformatik zu studieren und seit 2008 fest bei SAP angestellt ist hat in ihrer indischen Verteilerliste mehr als 450 Adressen von indischen Kolleginnen und Kollegen wie sie sagt Die indische Gemeinschaft ist die größte in Walldorf „Die Community hilft sich gegenseitig“ erklärt Ruchi Manchanda Auch bei kulturellen Fragen etwa Wie verhalte ich mich wenn ich einen Geschäftspartner aus einem anderen Land treffe? Sie wollen den Horizont erweitern – ihren eigenen und den der Kolleginnen und Kollegen Und sie wollen – bei allen Unterschieden – ein Gefühl der Zusammengehörigkeit schaffen „Ich bin der Meinung wenn man sich willkommen fühlt kann man sich besser entfalten“ sagt Mahin Moghaddam kla Ruchi Manchanda Fotos privat SAP Mahin Masoumeh Moghaddam