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Ein schönes Geschenk zum Dienstjubiläum Genau 40 Jahre nachdem Bernd Nerstheimer seine Ausbildung bei der Heidelberger Druckmaschinen AG begonnen hat tat es ihm sein Sohn Ben imSeptember2023gleich VaterundSohn teilen seither nicht nur den gleichen Nachnamen die gleiche Wohnadresse die Liebe zum Zocken auf dem Computer sondern auch den Arbeitgeber Und noch nicht genug mit den Zufällen – oder vielleicht den Fügungen der Daten Am 28 Februar 2027 ist Ben mit seiner Ausbildung fertig Der Tag an dem Bernd Nerstheimer Geburtstag hat Schon als Kind erkundete Ben die Hallen der Firma Vater Nerstheimer erzählt eine kleine Anekdote „Als Baby wurde Ben im Kofferraum auf dem Parkplatz vor der Halle gewickelt wenn meine Frau auf mich gewartet hatte um mich nach der Arbeit abzuholen “ So lange kennt sein Sohn schon das Gelände der Heidelberger Druckmaschinen AG Die sogenannten „Miki“ kurz für Mitarbeiterkinder wurden immer zu Grillfesten der Abteilung mitgenommen konnten Schulpraktika absolvieren und hatten die Möglichkeit die Firma und ihre Mitarbeitenden von Anfang an kennenzulernen „DamitdieQualitätstimmt mussauch das Miteinander passen“ sagt Bernd Nerstheimer „Und das tut es bei uns in der Abteilung Darum nennen wir uns auch Heidelbergfamilie “ Nerstheimer arbeitet in der Prüfmittelüberwachung „Wir machen den TÜV für die Maschinen“ witzelt er Ausgebildet wurde er damals vor über 40 Jahren zum Elektriker Und auch nach so vielen Jahren würde er heute noch einmal diesen Weg gehen „Ich konnte mich nicht zwischen Elektronik und Mechanik entscheiden“ erzählt Sohn Ben „Darum mache ich eine Mechatroniker-Ausbildung “ Doch dass er wie sein Vater auch ins Handwerk wollte sei Ben von Anfang an klar gewesen „Die Fräsen und Drehmaschinen haben mich schon immer fasziniert“ erklärt er Da er als Kind schon mitbekommen hatte was Heidelberger Druck seinen Mitarbeitenden so biete sei ihm die Entscheidung leicht gefallen Nach einem Praktikum bewarb sich Ben für die Ausbildung Besonders freue er sich auf den Schaltschrankbau einen Teil der Lehre dererstnochkommt „Ichhabeihm immer gesagt Ben soll das machen was ihm Freude bereitet“ so Vater Nerstheimer Dass beide ihren beruflichen Weg beim gleichen Arbeitgeber eingeschlagen haben erfülle ihn aber mit Stolz Obwohl Vater und Sohn in der gleichen Firma arbeiten laufen sie sich nicht besonders oft über den Weg „Das ist auch gutso“ sindsichbeidedarübereinig „Für die Jugendlichen ist es ja immer ein bisschen peinlich wenn der Vater die ganze Zeit in der Nähe ist“ versteht das Bernd Nerstheimer Nachdem die beiden anfangs noch gemeinsam zur Arbeit gefahren sind ziehen sie inzwischen ihr eigenes Ding durch Der große Vorteil sei so Ben dass er durch seinen Vater viele Kontakte knüpfen könne „Man kennt sich inzwischen und wenn ich einen Ansprechpartner brauche kannmirmeinVaterhelfen “Die 40 Jahre im Betrieb zahlen sich aus Ob Ben sich auch vorstellen kann die nächsten 40 Jahre bei Heidelberger Druckmaschinen zu arbeiten das könne er noch nicht beantworten „Doch für die Zukunft hoffe ich dass ich meine Abschlussprüfungen bestehe und in die Abteilungkomme die ichmirwünsche “Was er aber jetzt schon weiß Nach seiner Ausbildung würde Ben gerne ein fester Teil der rund 4000 Mitarbeitenden am Standort Wiesloch bleiben „Wenn ich darf“ fügt er bescheiden hinzu Bernd Nerstheimer würde das natürlich freuen „Vor allem aber wünsche ich mir das Beste für meinen Sohn und die Firma “ Eine Firma zwei Nerstheimer Gleicher Ausbildungsstart nur 40 Jahre später – Vater Bernd und Sohn Ben arbeiten beide bei der Heidelberger Druckmaschinen AG Von Alissa de Robillard Ab und zu treffen sich Bernd l und Ben Nerstheimer in den Hallen der Heidelberger Druckmaschinen Fotos 2 alr Wenn es um Elektrik geht kann der Vater seinem Sohn helfen Anlässlich des 175-jährigen Bestehens gratuliere ich Heidelberger Druck herzlich Auch wenn das Unternehmen die Stadt Heidelberg vor einigen Jahren verlassen hat bleibt dessen Name untrennbar mit unserer Geschichte verbunden und wir verfolgen mit Interesse die weitere Entwicklung Heidelberger Druck hat sich als innovatives Technologieunternehmen mit einer führenden Position in der globalen Druckindustrie etabliert Dank moderner Technologien und innovativer Geschäftsideen prägt das Unternehmen die Zukunft in der Druckindustrie positioniert sich in neuen Geschäftsfeldern wie der Elektromobilität und beeindruckt durch Lösungen in den Bereichen Robotik und KI Wir wünschen Ihnen weiterhin viel Erfolg „ Eckart Würzner Oberbürgermeister Heidelberg Millionen Mark Zurückzuführen war das Wachstum auch auf die rasante Entwicklung von Innovationen Im Jahr 1982 machte Heideldruck mehr als die Hälfte seines Umsatzes mit Produkten die erst in den vorausgegangenen fünf Jahren auf den Markt gekommen waren > 1981 Erstmals überschritt das Unternehmen die Milliardengrenze – der Umsatz stieg auf 1 03 Milliarden Mark Im selben Jahr feierte das Unternehmen die Auslieferung der 300 000 Heidelberger Druckmaschine > 1980er Bereits 1977 hatte der Vorstand beschlossen das Werk Geislingen durch ein neues zu ersetzen Die dortige Fertigung genügte längst nicht mehr den räumlichen und technischen Möglichkeiten ihrer Zeit So wurde zwischen 1982 und 1985 das Werk im bayerischen Amstetten gebaut In der Chronik ist die Rede von einem Planungsund Investitionsaufwand von rund 500 Millionen Mark > 1982 Zunächst herrschte in den Büros der Heidelberger Verwaltung „spartanische Einfachheit bis hinauf in die Büros der Vorstände“ wie es in der Chronik heißt „alle Investitionsmittel flossen in die Produktentwicklung und Produktion“ Doch „Nach reiflicher Überlegung entschloss sich der Vorstand dann 1979 – im Einklang mit der zunehmenden internationalen Stellung des Unternehmens – am Hauptsitz Heidelberg eine optisch ansprechende Zentrale zu errichten “ Standort war die Kurfürstenanlage 1982 wurde das Gebäude fertig gestellt > 1988 EinendeutlichenBruchmitder Unternehmenstradition markierte der Kauf des USamerikanischen Herstellers von Rollenoffsetmaschinen Harris Graphics der Heideldruck rund 300 Millionen Dollar kostete Die neue Tochter mit Produktionsstätten in den USA und Frankreich und rund 2800 Mitarbeitern erwies sich jedoch als Sanierungsfall Erst 1994 schrieb Heidelberg Harris zum ersten Mal seit der Übernahme schwarze Zahlen > 1990 Das Unternehmen errichtete ein neues Forschungsund Entwicklungszentrum zwischen Bergheimer Straße und Alter Eppelheimer Straße in Heidelberg > 1992 Nach der deutschen Wiedervereinigung legte das Unternehmen den Grundstein für ein Werk in Brandenburg > 1995 Im Oktober wurde der Manager Hartmut Mehdorn Vorstandsvorsitzender in Heidelberg Er wollte das Unternehmen rüsten für die Herausforderungen einer digitalen Zukunft Es folgte eine grundlegende Umstrukturierung in produktbezogene Geschäftsfelder Ziel war eine flexiblere Organisation „Das Schlachtschiff Heidelberg gliedert sich um in eine bewegliche Flottille von Schnellbooten“ so Mehdorn damals > 1996 Zudem begann Mehdorn den Spezialmaschinenbauer durch Zukäufe etwa Linotype-Hell und Jointventures etwa mit Kodak und SAP zu einem Systemanbieter umzubauen der sämtliche Stufen des Printprozesses beherrschen sollte Es folgten weitere Übernahmen > 1997 Die Druckereien bekamen zunehmend die Konkurrenz durch Copy-Shops zu spüren „Print on demand“ wurde immer mehr nachgefragt Heideldruck gründete ein Joint Venture mit Kodak „NexPress“ um eine Farbdruck-Maschine anbieten zu können > 1997 In diesem Jahr brachte Mehdorn das Unternehmen an die Börse Nur ein halbes Jahr nach dem Börsengang wurde die Aktie in den M-Dax aufgenommen Im Geschäftsjahr 1999 2000 überschritt der Umsatz die Acht-Milliarden-Mark-Marke – eine Verdopplung innerhalb von fünf Jah-Die Gießerei in Amstetten Foto Heidelberger Druckmaschinen Sie können auch anders Seit über zehn Jahren ist Heidelberger Druck auch im Geschäft mit Elektromobilität – Es ist das bislang einzige echte Standbein außerhalb der grafischen Industrie Von Matthias Kros Wer hochpräzise Druckmaschinenbauenkann dessenKnowhow sollte doch auch in anderenBereichengefragtsein Auchfürden neuen Konzernchef Jürgen Otto gehört das Ausloten neuer Anwendungsfelder Produkte und Einnahmequellen neben dem Kerngeschäft zur festen Wachstumsstrategie Am besten gelungen ist das dem Traditionsunternehmen bislang mit dem Einstieg in das Geschäft mit Ladetechnik für Elektrofahrzeuge Im Jahr 2012 gestartet als Zulieferer von der nötigen Elektronik und Steuerungstechnik für die Automobilindustrie vermarktet das Unternehmen inzwischen auch Wallboxen unter der eigenen Marke Amperfied Ganz nebenbei sind sie das erste Produkt das die Heidelberger direkt an den Endkunden verkauft Und das Geschäft lief am Anfang scheinbar wie von selbst Ein Förderprogramm der bundeseigenen Kreditanstalt für Wiederaufbau KfW hatte die Nachfrage nach den Wallboxen in Deutschland vom Start weg enorm gesteigert – stärker noch als die nach Elektroautos Immerhin gab der Bund einen Zuschuss von 900 Euro pro Gerät und Ladepunkt Entsprechend hoch her ging es Anfang der 2020er Jahre in der Produktionshalle im Stammwerk Wiesloch In drei Schichten wurden hier pro Tag bis zu 600 Wallboxen montiert getestet und verpackt auf fünf Produktionslinien Und das alles war meist sofort verkauft der Umsatz schnellte entsprechend in die Höhe Dieser anfängliche Rausch ist allerdings inzwischen vorüber Mit dem Auslaufen der Förderprogramme und einer zunehmenden Skepsis der Autofahrer gegenüber der Elektromobilität gingen Nachfrage und Preise im Gleichschritt zurück Inzwischen ist die einfachste Wallbox „Home Eco“ von Heidelberger Druck schon für 250 Euro zu haben „Auf den Markt sind viele Wettbewerber hinzugekommen die sich in ihrem Angebot nur noch wenig unterscheiden“ sagt Robin Karp Geschäftsführer der Amperfied GmbH in die Heidelberger Druck ihr Geschäft mit Ladetechnik ausgegliedert hat Schnell wurden an der Börse sogar Forderungen laut den Bereich zu verkaufen Die Heidelberger lassen sich dadurch allerdings nicht verunsichern Man werde deshalb nicht aufhören die Wallboxen für den heimischen Bedarf zu bauen versichert Karp Künftig sollten aber auch noch Schnellladesäulen hinzukommen und – das ist für ihn besonders wichtig – Komplettlösungen für Unternehmenskunden Herzstück ist eine cloudbasierte Plattform mit der Firmen ihre Ladeinfrastruktur bedarfsgerecht und effizient verwalten können Hinzu kommen Leistungen von der Standortanalyse und Bedarfsplanung über Koordination von Partnern für Tiefbau und Installation bis hin zur Betriebsführung inklusive Wartung und Entstörung von Ladepunkten Hierbei helfe dass Heidelberger Druck schon jetzt über ein engmaschiges Netz an Servicemitarbeitern verfüge die sich um die Druckbetriebe kümmerten so Karp Sogar für das heimische Laden von Dienstwagen gäbe es inzwischen passende Abrechnungslösungen Das besondere dabei ist aus Karps Sicht „Mit Amperfied können Unternehmen Ladeinfrastruktur mieten statt sie zu kaufen“ Dadurch werde die finanzielle Hürde eine eigene Ladeinfrastruktur aufzubauen deutlich kleiner Anstelle hoher Einmalzahlungen werde die Ladeinfrastruktur zu planbaren monatlichen Raten abonniert Das sei im übrigen auch für Amperfied und damit Heidelberger Druck von Vorteil da die Mietmodelle in der Bilanz wiederkehrende Umsätze bedeuteten Wachstum traut Karp Amperfied aber auch international zu bislang ist das Unternehmen nur in wenigen Ländern Europas präsent Dabei könnte auch ein Investor helfen für den das Unternehmen auch dank der Ausgliederung in eine eigene GmbH offen ist Heideldruck will künftig vor allem Komplettlösungen für das Laden von Elektroautos anbieten Kunden sollen in erster Linie Unternehmen sein Foto Heidelberger Druck 175 JAHRE HEIDELBERGER DRUCK 10 Rhein-Neckar-Zeitung Nr 58 Dienstag 11 März 2025