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ein und übernahmen die Stadt kampflos die weitgehend unzerstört war Auch die Schnellpressenfabrik hatte den Zweiten Weltkrieg ohne Beschädigung überstanden Mit dem Zusammenbruch des NS-Regimes endete für das Unternehmen die Produktion für die Rüstungsindustrie Die Nachfrage nach Drehbänken für die zivile Industrie war im zerstörten Land jedoch so gering dass Personal entlassen werden musste Ihren Tiefpunkt erreichte die Beschäftigung im Juli 1945 mit nur noch 208 Mitarbeitern im Werk in Heidelberg > 1945 Die Amerikaner hatten ein Interesse daran den Druckmaschinenbauer funktionsfähig zu halten Die Militärregierung erteilte daher die Anweisung die Fabrik weder zu besetzen noch Ausrüstung oder Material zu beschlagnahmen oder zu zerstören „Da die Geschäftsleitung politisch unbelastet war wurde die Schnellpressenfabrik“ im Gegensatz zu anderen Heidelberger Firmen „nicht unter property control’ gestellt“ steht in der Chronik Am 2 Mai 1945 durfte sie demnach wieder arbeiten Die Produktion konzentrierte sich zunächst auf die Herstellung von Ersatzteilen und die Reparatur von im Krieg beschädigten Maschinen 1947 wurde die Tiegelproduktion wieder aufgenommen > 1949 Für die Schnellpressenfabrik Heidelberg begann das „Wirtschaftswunder“ – eine Phase ständig steigender Umsätze und Gewinne die bis in die zweite Hälfte der 60er Jahre anhielt > 1950 In diesem Jahr feierte die Schnellpressenfabrik Heidelberg ihr 100-jähriges Bestehen Festredner war Wirtschaftsminister Ludwig Erhard Die fast 750 Mitarbeiter und ihre Familien wurden zu einer großen Party aufs Heidelberger Schloss eingeladen zum Abschluss erhellte ein Feuerwerk die Stadt > 1950er Die Aufträge stiegen stark und machten deutlich dass die Gebäude in Heidelberg nicht mehr lange ausreichen würden Trotz Erweiterungen zwischen 1951 und 1954 wurden weitere Kapazitäten dringend benötigt Zudem verlor die Schnellpressenfabrik ihren direkten Bahnanschluss da der Hauptbahnhof verlegt und die Bahngleise die durch die Stadt führten entfernt wurden Nun mussten die Güterwaggons mit Straßenrollern der Bundesbahn vom Güterbahnhof ins Werksgelände und zurück befördert werden > 1956 Bei der Suche nach einem Alternativstandort wurde man innerhalb weniger Wochen in Wiesloch fündig Auf einem 15 Hektar großen Gelände an der Eisenbahnlinie Heidelberg – Bruchsal sollte das neue Werk entstehen „Trotz aufwendiger Entwässerungsund Fundierungsarbeiten auf dem sumpfigen Gelände auf dem damals noch Erdöl gefördert wurde waren innerhalb eines Jahres die ersten beiden Fabrikationshallen das Sozialgebäude und der Bürotrakt fertig“ heißt es in der Chronik Im Juli 1957 wurde das Werk in Betrieb genommen In Heidelberg blieben die Verwaltung die Forschungsund Entwicklungsabteilungen sowie vorübergehend die Produktion von OHZ und Tiegel > 1960er Das Werk in Wiesloch wurde schnell erweitert 1959 wurde Halle 1 fertig 1964 Halle und 1968 Halle 5 1972 bedeckte das Werk etwa eine Million Quadratmeter Fläche 4000 Menschen arbeiteten dort 1998 waren es 5700 Das „Mekka das Maschinen-Als Prämie gab es eine Reise nach Heidelberg Das Unternehmen hat früh auf Marketing gesetzt – zum Teil mit ausgefallenen Ideen Von Barbara Klauß Sein zwischenzeitlich starkes Wachstum hat das Heidelberger Unternehmen der Firmengeschichte zufolge auch neuen Marketing-Ideen zu verdanken So führt das Unternehmen den „Siegeszug des Heidelberger Tiegels“ unter anderem auf die Ideen des Kaufmanns Hubert H A Sternberg zurück Der gebürtige Potsdamer Foto Heidelberger Druckmaschinen kam 1926 als 29-Jähriger zur Schnellpressenfabrik Heidelberg und führte das Unternehmen laut Chronik „erfolgreich durch die Weltwirtschaftskrise die NS-Diktatur den Zweiten Weltkrieg die Nachkriegszeit und das Wirtschaftswunder “ Mit „modernen Werbeideen zukunftsweisender Produktionstechnik und kontinuierlich weiterentwickelten Produkten brachte er das Unternehmen an die Spitze der Druckmaschinenindustrie “ 46 Jahre lang führte er die Geschicke des Unternehmens insgesamt Um nach der Konjunkturkrise das Geschäft wieder anzukurbeln ließ Sternberg Autobusse zu Vorführwagen umbauen und darin einen druckbereiten Heidelberger Tiegel installieren So konnte der Automat den Druckereibesitzern und -mitarbeitern direkt vor der Tür des Betriebs vorgeführt werden Zudem führten mitreisende Monteure in den Druckereien Wartungsarbeiten an anderen Heidelberger Maschinen durch Bald kreuzten die Heidelberger Vorführwagen nicht nur durch Deutschland und Europa sondern auch durch die Industriezentren der USA Südamerikas und Indiens Weltweit waren 1937 laut Chronik insgesamt 25 Wagen auf Tour > „Die Heidelberg bezahlt sich selbst“ Außerdem führte Sternberg laut Chronik ein ausgeklügeltes Ratenzahlungssytem ein unter dem Motto „Die Heidelberger bezahlt sich selbst“ Sein Verkaufsargument Mit dem Heidelberger Druckautomaten lasse sich die monatliche Produktion dermaßen steigern dass die Maschine locker die Monatszahlungen verdiene > Ein Hauch von Romantik Der „Reklamemann“ Sternberg wie er in der Chronik genannt wird erkannte zudem den Vorteil des Standortes Heidelberg – und nutzte ihn für sein Produkt Das romantische Städtchen Heidelberg von Goethe Hölderlin Keller und Victor von Scheffel besungen kannte alle Welt Also nannte Sternberg die Maschine „Heidelberger Tiegel“ und „gab damit jeder dieser scheinbar seelenlosen Maschinen aus Gusseisen ein bisschen Leben und Romantik mit auf den Weg > Urlaub am Neckar Mitte der 1930er Jahre setzte Sternberg voll auf den Aufschwung vor allem im Export „Sein Optimismus und pfiffige Werbeaktionen rissen die Kunden mit“ heißt es in der Chronik So erhielt etwa jeder fünfte Besteller eine Einladung nach Heidelberg jeder zehnte gewann demnach einen 14-tägigen Sommerurlaub in der schönen Stadt am Neckar Seit den späten 1920er Jahren kamen Heidelberger Druckmaschinen direkt zum Kunden Das Unternehmen ließ Autobusse zu Vorführwagen umbauen und darin einen druckbereiten Heidelberger Tiegel installieren so dass Druckereibesitzer und -mitarbeiter direkt vor der Tür des Betriebs angesprochen werden konnten Der Mehdom Die Print Media Academy der Heidelberger Druckmaschinen am Heidelberger Hauptbahnhof im Jahr 2006 Der 50 Meter hohe Bau entstand in der Zeit als Hartmut Mehdorn Heideldruck-Chef war – was demGebäude den Namen „Mehdom“ einbrachte Errichtet wurde es als Symbol für den Weltmarktführer der Druckindustrie Sogar eine gläserne Zeitungsdruckerei sollte auf dem Dach entstehen Doch nicht allen gefiel der – von manchen als unpraktisch oder gar protzig – empfundene Bau Gerold Linzbach der 2012 als Heideldruck-Chef übernahm verhehlte seine Abneigung gegen das Gebäude jedenfalls nicht „Raus aus den Palästen rein in die Zelte“ war einer seiner Leitsprüche Er wünsche sich einen „lokal begrenzten Tornado der die Print Media Academy verschwinden lassen würde“ sagte Linzbach einmal Im Jahr 2021 – Heideldruck brauchte dringend Geld – wurde der Bau verkauft Foto Archiv RNZ Baden-Württemberg ist das Land der Tüftler und Denker – seine Unternehmen zeichnen sich durch Innovationskraft und exzellente Qualität aus Dafür ist die Heidelberger Druckmaschinen AG ein hervorragendes Beispiel Seit ihrer Gründung hat sich HEIDELBERG mit Erfindergeist hochwertigenProduktenund Beständigkeit zu einem weltweit führenden Technologieunternehmen entwickelt Mit Hauptsitz in Baden-WürttembergundeinerPräsenzan250 Standorten in 170 Ländern setzt das Unternehmen seit Generationen Maßstäbe in der Druckindustrie Doch auch neue Geschäftsfelder – wie die Elektromobilität – haben sie sich erfolgreich erschlossen 2018 durfte ich das Forschungsund Entwicklungszentrum in Wiesloch eröffnen und mich persönlich davon überzeugen wie rund 900 hochqualifizierte Fachkräfte an innovativen Technologien und nachhaltigen Lösungen arbeiten Zum 175-jährigen Jubiläum gratuliere ich herzlich und wünsche HEIDELBERG seinen Beschäftigten sowie der Unternehmensführung weiterhin visionäre Ideen erfolgreiche Entwicklungen und eine nachhaltige Zukunft „ Winfried Kretschmann Ministerpräsident des Landes Baden-Württemberg 175 JAHRE HEIDELBERGER DRUCK 7 Nr 58 Rhein-Neckar-Zeitung Dienstag 11 März 2025 www rheinneckarkreis de Meilenstein – auch für die Region Der Rhein-Neckar-Kreis gratuliert herzlich zur Eröffnung des Heidelberg Congress Centers Mit Verantwortung in die Zukunft Der Rhein-Neckar-Kreis gratuliert der Heidelberger Druckmaschinen AG zum 175-jährigen Jubiläum