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DIE ZEITUNG ZUM HEIDELBERGER FRÜHLING MUSIKFESTIVAL 9 Zum Raum wird hier die Zeit Die Organisten Sebastian Heindl und Sebastian Küchler-Blessing an der Kuhn-Orgel der Jesuitenkirche Starsolisten am Orgelspieltisch? Allzu zahlreich sind sie nicht Wahrscheinlich einfach deshalb weil die Orgel ursprünglich ein Kircheninstrument ist Und in der Kirchenmusik geht es um die höhere Ehre Gottes und nicht um Starkult Die Künstler an der Königin der Instrumente traktieren ihre Manuale und Pedale zumeist irgendwo ganz weit oben mit dem Rücken zur Gemeinde direkt unter den hochaufragenden Pfeifen-Wäldern Dennoch gibt es mitunter Organisten die die Begeisterung für das Wunderinstrument immer wieder neu entfachen Hausherr der Kuhn-Orgel an der Jesuitenkirche ist Bezirkskantor Markus Uhl Der herrlich restaurierte Kirchenraum mit der großen freien Empore und einer kathedralhaften Akustik bietet viel Platz für das 2009 eingeweihte Spitzeninstrument Unter Uhls Ägide ist hier ganzjährig ein lebendiges und exzellentes Musikprogramm zu erleben Beim Festival zu Gast sind nun zwei seiner Kollegen die dieses Feuer weitergeben Sebastian Heindl 1997 in Gera geboren ist so einer Mit 25 Jahren wurde er 2022 zum Kirchenmusiker an der Berliner Kaiser-Wilhelm-Gedächtniskirche berufen Allwöchentlich ist er seither in dem ikonischen modernen Gotteshaus zu hören Auch seine Karriere als Konzertsolist hat schnell Fahrt aufgenommen in der vergangenen Spielzeit war Heindl einer der „Rising Stars“ der Europäischen Konzerthausvereinigung ECHO Der junge Organist komponiert auch selbst Seine spektakulären Arrangements großer Orchesterwerke etwa von Ludwig van Beethoven oder Modest Mussorgsky stehen den Originalen in puncto Farbe Kraft und Räumlichkeit nicht nach Begeistert hat sich Heindl auf das Festivalthema „Befreite Zeit“ eingelassen Weil er sofort wusste dass es dabei nicht um messbare Zeit geht sondern um Räume für Spiritualität Es heißt die Ikonen der orthodoxen Kirchen desOstens seien so etwaswie Fenster zur Ewigkeit denn sie sollen es den Betenden ermöglichen in direkten Kontakt zu den dargestellten Heiligen zu treten Eine Ikone geistlicher Musik ist sicherlich Johann Sebastian Bach Sebastian Heindl setzt Stücke des Barockmeisters in Beziehung zu zeitgenössischen Kompositionen – auch aus eigener Feder – die ebenfalls Fenster öffnen Mit dabei ist Olivier Messiaen der aus archaischen Klängen eine Kirche des Himmels baut Oder Arvo Pärt der in seinen Orgelstücken zurückblickt auf die jahrhundertealte Tradition der katholischen Messe György Ligeti hat sogar einen „Hungarian Rock“ für die Orgel geschrieben „Die wichtigste Klangfarbe einer Orgel ist immer der Raum“ sagt Sebastian Küchler-Blessing Der Essener Domorganist der bereits mit zweieinhalb Jahren seine Liebe zur Orgel entdeckte hat um die Rieger-Orgel an der Kathedralkirche des Ruhrbistums ein reges Musikleben entwickelt und begeistert sein Publikum in ganz Deutschland Europa bis hin zum persischen Golf für sein Instrument Anlässlich seines kürzlich 10-jährigen Dienstjubiläums am Essener Dom beschenkte er sich und sein Publikum mit einem außergewöhnlichen Vorhaben In 18 Konzerten hat Küchler-Blessing das gesamte Orgelwerk von Johann Sebastian Bach aufgeführt Weil die Erkundung einer „neuen“ Orgel in einem noch unbekannten Raum für ihn ein besonderesVergnügen ist macht er sich beim Heidelberger Frühling Musikfestival auf zu einer improvisatorischen Klangreise durch die Kuhn-Orgel der Jesuitenkirche Umrahmt wird diese von einem feinen Querschnitt Bachscher Orgelwerke und Musik des 20 Jahrhunderts gekrönt von Max Regers berühmter Hommage über das B-A-C-H-Motiv Den Anfang in seinem Programm macht die klangwuchtige berühmteToccata und Fuge in d-Moll von Johann Sebastian Bach Was die Pizza für Italien das ist dieses Stück für die Orgel – ein weltbekanntes unverwechselbares Meisterstück > Do 03 04 2025 20 30 Uhr Jesuitenkirche „Fenster zur Ewigkeit“ Sebastian Heindl Orgel > Di 08 04 2025 19 30 Uhr Jesuitenkirche „Zum Raum wird hier die Zeit“ Sebastian Küchler-Blessing Orgel Fo to Stu di o Vi su el l Fo to Max Cra m er Sebastian Heindl Fo to And re Hir tz Sebastian Küchler-Blessing